GESPRÄCHE MIT UR-VORFAHREN AUS DEN DOLMEN IN PORTUGAL
Einige Beispiele: 
DOLMEN ARALOIS:
Ich sehe einige dunkelgebräunte Menschen, mit dunklen lockigen Haaren, größer und schlanker als die heutigen Portugiesen. Sie haben lockere Gewänder an, aus Pflanzenfasern, breite Hosen und darüber eine Art Tunika mit einem jeweils schön bestickten Gürtel. Außer dem Gürtel haben sie keinen Schmuck. Sie tragen Sonnenhüte.
Ich empfange von ihnen: Sie bauen nichts an, weil ihnen die Natur reichhaltig alles gibt, was sie brauchen. Sie essen Obst, Pflanzen, Körner, Oliven und auch kleinere Tiere wie Nager – Kaninchen, oder so etwas was es damals gab. Auch Fische. Aber sie essen keine Vögel und keine größeren Tiere wie Schweine oder Kühe. Die sind für sie unantastbar, mit dem Göttlichen verbunden, von ihm gesteuert. Die großen Tiere werden von den Menschen ehrfürchtig beobachtet. Irgendwie richten sich die Menschen nach deren Verhalten, es sagt ihnen viel. So etwa wie ein Orakel.
Sie leben in langen einfachen Häusern, die in einem großen Bogen gebaut werden. Die jungen Männer kommen in die Häuser ihrer Frauen. Mit der Frau zusammen können sie aber später ihr eigenes Haus gründen. Es sind ja Häuser für Großfamilien. Revierüberschneidungen mit anderen Familien oder Clans werden als Begegnungsorte genutzt. Es betrifft Heilquellen, Kraftorte und andere schöne Orte. Man trifft sich dort zum gemeinsamen Feiern, zum Informationsaustausch, zum Kontakte knüpfen…
Ich dieser Gemeinschaft haben sie eine interessante Art, Konflikte zu lösen: Es ist hier Brauch, dass die zwei Menschen, die miteinander Unstimmigkeiten haben, weg von der Gemeinschaft gehen, um unter sich die Sache zu klären. In der Regel, und so wird es erwartet, kommen sie erst zurück, wenn sie wieder Freunde geworden sind. Das heiß, beide Seiten spüren die Notwendigkeit, freundschaftlich und ergebnisorientiert die Sache zu klären, weil sie sonst nicht nach Hause dürfen. In schwierigen Fällen suchen sie sich einen Vermittler, der gemeinsam mit ihnen weggeht und später über die Sache schweigen kann.
DOLMEN TAPADO:
Wir sind den ganzen Tag schon auf der Suche, und erst gegen Abend finden wir den Dolmen, alle schon überreizt und müde. Und heiß ist es auch noch. Aber der Dolmen, der hat es in sich!
Er liegt sehr schön, auf einem kleinen Hügel, mitten in einer Steppenlandschaft. Es liegt offensichtlich auch auf einem Privatgrund, wir müssen durch ein altes Tor hinein. Aber niemand kümmert sich um uns.
Ich mache meine tägliche Pflege und dann fahren wir zu ihm. Es ist aber so heiß, 38 Grad, kein Schatten in Sicht, und in den Dolmen rein kann ich nicht. Man kann nur reinklettern. So bleibe ich sitzen bei dem langen Eingang im Auto und meditiere von dort. Die Jungs haben schon eine Stunde vorher die Kristalle reingebracht.
Fröhliche, mit Blumen geschmückte Menschen mittleren Alters kommen mir entgegen und bringen mir Geschenke – auf einem aus Holz geschnitzten Tablett Obst und Nüsse, Blumen in geflochtenen Körbchen, ich sehe auch einen kleinen Vogel, aus Holz kunstvoll geschnitzt. Sie freuen sich offensichtlich über unsere Begegnung. Es ist lieb, so empfangen zu werden.
Ihre Botschaft ist: Freut euch, das Leben ist zum Freuen da. Seht mit den Augen des Herzens und jeder Grashalm, Stein oder Blume, jeder Baum und Wolke werden euch erfreuen. Freut euch über jede Situation, die ihr als göttlicher Geist im Körper erfährt. Man kann man sich freuen und sagen: „Wie interessant!“ Aus dieser Sicht ist auch der Schmerz interessant und alles.
Ich soll mich auch freuen, dass ich ein sooo interessantes Leben habe mit meiner Behinderung. Die Erfahrungen sind Früchte meines Lebens. Es ist das, womit ich zum göttlichen Bewusstsein beitrage. Und ich trage viel bei, weil mein Leben so ungewöhnlich ist. Und wenn mir etwas von den vielen Situationen und Sachen im täglichen Leben nicht gefällt, soll ich in meinem Geiste die Situation verändern, mir sie harmonisch mit dem Ganzen vorstellen, sie in meinem Geist verwandeln. Das ist schöpferisch.
Es ist jetzt nicht erklärbar, aber ich bekomme ein starkes Gefühl, als ob dieses Leben nur ein Vorspiel eines eigentlichen Lebens wäre, aber Voraussetzung.
Ich frage sie nach meinen zwei Helfern, weil wir gerade gewisse Unstimmigkeiten erleben. Sie sagen, der Indi sei ein Träumer, und das ist gut so. Der andere hat im Leben Probleme, aber nur dadurch denkt er über das Leben nach, spürt die Disharmonie, denkt philosophisch. Sonst wäre er ein Macho und selbstvergessener Diener der Materie.
Ich habe ein so schönes Gefühl bei diesem Dolmen, richtig richtig angenehm, dass ich gar nicht wegwill. Es fällt mir schwer, mich zu verabschieden, aber so ist es nun mal… ich bedanke mich, Bobi holt die Kristalle und wir fahren weiter.
DOLMEN IM HÄUSCHEN, ORCA DA PALHEIRA, nahe OLIVEIRA DO CONDE:
Das ist ein Dolmen, um den in der fernen Vergangenheit ein Steinhäuschen gebaut worden ist. Der Dolmen steht also drin. Das Häuschen ist schon ziemlich zerfallen und hat kein Dach mehr.
Ich lasse mich reinsetzen zu dem Dolmen, und meditiere.
AIch werde freudig empfangen, mit Blumen, Kränzen und Früchten. Ein hochgewachsener Greis mit einem langen weißen Bart und ebenso langen weißen Haaren führt mich eine kurze Wendeltreppe hinunter und erzählt: Sie seien schon die 2. Gruppe, die diesen Dolmen „bewohnt“. Die ersten, die Erbauer des Dolmens, sind verschwunden oder nie da gewesen. Seine Leute fanden den leeren Dolmen und nutzten ihn, etwa 200 Jahre nach dem Bau. Ich sehe, es sind hier sehr fröhliche Menschen, auch alte, junge und Kinder.
Heute ist Bobi wegen einem gestern verstorbenen Verwandten sehr traurig, so frage ich meine neuen Freunde, wie sie mit dem Tod umgehen. Sie sagen: Dass der Mensch uns verlässt, ist zwar traurig, weil für uns ein Verlust, aber diesem Menschen geht es gut. Der Tod ist die reife Frucht des Lebens. So wie wir im Herbst reife Früchte ernten und danken, so ist auch das Ende des Lebens eine Frucht, die Seele ist „reif“, hat ihre Erfahrungen gesammelt. Die Erfahrungen sind Frucht sowohl für die Seele des Verstorbenen, wie auch für die Gesamtheit. Und schmerzvolle Erfahrungen? Für die ist uns die Gesamtheit dankbar, weil wir erforschen, wie weit es geht… alle Ecken und Sackgassen… nicht jede Seele hat den Mut…
Diese Menschen legen aber wenig Wert aufs Philosophieren. Sie leben einfach fröhlich, spielerisch, veranstalten viele Feste, sind kreativ und die einfachen Dinge des Lebens gestalten sie schön und kunstvoll. und wenn es sein muss (kommt aber nicht oft vor), nehmen sie auch Schmerz und Tod freudig an. Wenn jemand krank ist oder Schmerzen hat, so hätscheln sie ihn, widmen ihm viel Aufmerksamkeit und Liebe.
Sie sehen schlank und gesund aus, lachen viel, freuen sich. Die heutige Grießgrämigkeit, die fast zu unserem Lebensstil geworden ist, halten sie für eine psychische Krankheit.
Sie laden mich zum Essen ein, ich soll mich zu ihnen setzen. Ein langer Tisch aus Holz steht hier, lange Bänke beiderseits. Auf dem Tisch ist viel Obst, Gemüse, Nüsse, alles schön vorbereitet und zubereitet, das Essen ist kunstvoll arrangiert, geschmackvoll gemischt, kleine Häppchen sehen wie Kunstwerke aus, wie Blumen z.B., angenehm gewürzt und alles ist vegan und frisch. So etwas habe ich noch nie gesehen und bin begeistert. Diese Art Kost (d.h. Rohkost) würden sie mir auch empfehlen, meinen sie.
Ich frag sie nach Stechginster, weil es mir auf der Reise auffiel, dass überall in Spanien und Portugal so viel Stechginster wächst. Man kann es gut sehen, denn er blüht gerade. Ganze Gebirge sind mit Stechginster bewachsen, quer über die ganze Halbinsel leuchtet es gelb vom blühenden Stechginster. Nach ihrer Wahrnehmung sei das eine Lichtpflanze, die Böses vertreibt, deswegen hat man früher, oder mancherorts noch heute, Besen daraus gemacht. Die Samen haben die gleiche Kraft, man kann sie bei sich tragen. Sie würden gegen negative Gedanken (auch die von anderen Menschen) beschützen. - Schön. Ich will diesen lichtvollen Strauch auch in meinem Garten anpflanzen.
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